Der älteste Reiseblog Deutschlands - Fotos, Bilder und Informationen aus über 20 Jahren
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von Susi und Strolch

3. Reisebericht 2014: Kroatien (Cres - Krk - Paclenica - Zadar - Plitwicer Seenplatte - Zagreb - Osiejek (Kopakci Rit NP)

Unter Geiern - Übersetzen auf die Insel Cres

Im Norden der Insel Cres soll es ein Geier - Schutzprojekt geben - ca. 80 Gänsegeier kämpfen auf der Insel um ihr Überleben.
Wir haben vor Ort bei Beli zu unserem Bedauern keine Geier gesehen.
Leider musste das Projekt aus dem Schulgebäude in Beli weichen und wurde auf das Festland verlagert.
Jedenfalls kommen wir in einem netten Apartment oberhalb der alten kleinen Stadt unter.
Der Blick von unserem Balkon auf Beli, das wie ein großes Nest auf einem Hügel thront, ist beeindruckend.

Beli Gang in Beli Gang in Beli
Ein Nachmittag am Strand unterhalb der Siedlung (einfach den Weg vom Strand zur Nachbarbucht folgen).
Wir kommen hier zur Ruhe - relaxen ein wenig. Leckeres Essen am Abend, unter anderem Lammsuppe. Ein abendlicher Rundgang durch die Steingassen Belis, lässt Gefühle an vergangene Zeiten aufkommen. Etwas später, zwei Oberösterreicher (Brigitte, Walter) und zwei Deutsche - nette Gespräche mit einem Glas hiesigem Weißwein.

Auf der Fahrt in den Süden der Insel - endlich ein Geier zieht seine Kreise.

Wir frühstücken am Hafen in Cres-Stadt. Die italienische Vergangenheit dringt aus jeder Ritze. Nette Momente bei Cappuccino und Co.

Cres Cres
Ein Abstecher nach Lubenice bringt uns auf verschlungenen engen Straßen zum abgelegenen, wie ein Adlerhorst gelegenen kleinen Örtchen.
Alles sehr mittelalterlich und mit tollen Blicken auf die Buchten unterhalb. Es gibt zwei kleine Restaurants - wir werden Gäste und genießen die Spezialitäten Pecorino und Lamm.
Weiterfahrt.

Strand von Lubenice Lubenice

Fast unmerklich geht es über eine kleine Brücke auf die Schwesterinsel Losinj.

Mali Losinj

Im Hotel Vespera, bei Mali Losinj haben wir von einer Meeresschildkröten-Hilfestation erfahren.
Leider kommen wir gerade zur Mittagszeit an.

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Da wir in den drei Bassins keine Schildies sehen, fahren wir erstmal zur Fähre, die nach Zadar übersetzt, um die Tickets für morgige nächtliche Überfahrt zu kaufen.
Leider sind in den nächsten drei Tagen alle Fährfahrten ausgebucht.
Wir sind allerdings in Starigrad-Paklenica mit Freunden verabredet. Planänderung ist angesagt.
Also zurück nach Norden und mit der Fähre nach Krk ... und wir sind tatsächlich das letzte Auto, welches noch auf die gerade abfahrende Fähre passt. Jackpott.

Ostalgie im Hotel Adriatico

Auf der Suche nach einer Bleibe landen wir endlich im Hotel Adriatico, dem wir uns nicht entziehen können, denn
1966 gebaut verstrahlt es in der Lobby einen gewissen Charme, alter glorreicher Zeiten und wir sind müde.
Bei einem Sprung in die Adria (Susan bleibt lieber draußen) knallen uns riesige Gasspeicher auf der gegenüberliegenden Landzunge entgegen ... diese Industrieruinen trüben das Urlaubsfeeling schon gewaltig. So viel zur Kvarner Bucht bei Omsialje.
Abends (wir haben für Halbpension entschieden, da es schon recht spät ist) kommen wir zur Abfertigung.
Gefühlt wie zur DDR - Schulspeisung werden die "Brocken" von weniger netten Küchendamen verteilt. Viele andere Gäste hinterlassen
ebenfalls einen schwer zu beschreibenden Eindruck. Die Esskultur lässt zu wünschen übrig und Handynutzung soweit das Auge reicht. Der Aufenthalt hat etwas Beklemmendes.

Der kleine Ort oberhalb verschafft uns trotzdem einen angenehmen Ausklang des Tages.
Wieder im Hotel erzählt uns der alte Barkeeper Branko beim Absacker aus den alten und aus seiner Sicht besseren Zeiten unter Tito. Interessante aber auch zwiespältige Argumente.
Es sind wohl über 600 Gäste im Hotel, außer einem weiteren Paar sind wir seine einzigen Gäste in seiner Bar.
Das sah früher ganz anders aus...
Die Nacht bringt Gewitter. Der nächste Morgen ist wolkenverhangen.

Starigrad - Paklenica

Es geht gen Süden, entlang der Adriaküste. Das Wetter schwächelt weiterhin etwas. Karge Vegetation des
Festlandes und die trockenen Ostseiten der vorgelagerten Inseln begleiten uns auf der Küstenroute.
Mautstraßen sind wie immer für uns tabu.
Starigrad empfängt uns mit nettem Wetter und wir nutzen es für ein Bad in den erträglichen späten Nachmittagssonne.
Frank und Kirsten treffen relativ spät von den Plitwitzer Seen kommend ein.

Mit Freunden kann es lustig werden

Für das gemeinsame Abendessen mit Tintenfisch und Co. ist aber mehr als genug Zeit. Ein nettes Treffen mit guten Freunden, weit von zu Hause.
Nach dem morgendlichen, reichhaltigen Frühstück auf der Terrasse ihres Apartments lockt uns vier die südlich gelegene Insel Murter mit ihren Buchten und Stränden. Ein sonniger Badetag unter dem Piniendach. Quatschen, Lesen, Schwimmen, Schnorcheln umrahmt von Eis, Cappuccino und Bier. Für jeden ist etwas dabei.

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Auf der Rückfahrt halten wir am größten Binnensee Kroatiens, dem Vransko Jerzero. Am Rande des Schilfgürtels sind von einer Aussichtsplattform Graureiher, Purpurreiher, Silberreiher, Kormorane, verschiedene Taucher, Enten und andere Flatterfreunde zu beobachten.
Auch ein Eisvogel rauscht immer wieder mit Vollgas vorbei. Wir würden gerne noch bleiben und diese friedliche Atmosphäre genießen.

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Aber das reservierte Abendessen wartet. Leckere - Fischgerichte.

Paklenica-Nationalpark

Kirsten und Frank starten am folgenden Morgen in Richtung Kärnten und wir beide machen noch den um die Ecke liegenden Nationalpark Paklenica unsicher. Ein gemütlicher, gut begehbarer, aber stetig ansteigender Weg mit felsiger
Zwischenpassage führt uns in die tiefe Schlucht, die von steilen, mehrere hundert Meter hohen Felswänden umgeben ist.
Auch übrigens ein echtes Kletter-Eldorado.
Wir steigen hinauf bis zur Hütte und stärken uns mit gefüllter Paprika. Noch einige Höhenmeter und eine nur im Sommer bewohnte Siedlung taucht auf. Mit einem Schnaps angeheitert und dem tollen Blick im Gepäck, machen wir uns auf den Rückweg.
Ein kurzes Bad im türkisfarbenen Fluss kühlt ab. Insgesamt lohnenswert, obwohl besonders anfangs sehr viele Menschen unterwegs sind. Spannende Kalksteinformationen. Hainbuchenwälder dominieren.


Paklenica Paklenica

Zadar

Wir übernachten in Zadar. Super schickes Apartment mit Bucht- und Hafenblick von der gigantischen Terrasse.
Ein Platz zum Reisebericht schreiben.
Echt fein. Vielleicht hinterlassen wir mit dem Opel Combo hier einen etwas merkwürdigen Eindruck. :-)
Am nächsten Tag erkunden wir die Altstadt mit ihren römischen Spuren und alten Kirchen. Wir lassen uns mit einem kleinen Boot traditionell übersetzen. Heiß und wenig Schatten.
Die Rundbau der Donatuskirche ist aus alten römischen Steinen erbaut. Man hat sogar zwei Korinthische Säulen direkt in den Innenbau integriert.

Romanische Kirche in Zadar phoca thumb m IMG 0955 1020 Zadar

Der freigelegte Boden des Gotteshauses gibt die alten Steine des Forum Romanum preis.
Leider wieder Menschenmassen, vor allem wenn man am Abend Zadar über die neue Fußgängerbrücke betritt. Dahin ist der Charme des angenehmen Nachmittages.
Wir empfehlen außerhalb der Saison hier zu erscheinen. Zadar war wohl mal ein Geheimtipp.

Winnetou - wir kommen

Auf dem Weg zu den Plitwitzer Seen macht unser 2005'er Combo plötzlich Zicken ... im unteren Drehzahlbereich bockt er etwas.
Nach einer Pause springt er auch nur schlecht an - unverbrannter Diesel nebelt alles hinter uns ein. Peinlich.
Dieser alte Haudegen wird uns doch nicht im Stich lassen? Susan kann das gar nicht glauben. Fehleranalyse...?!
Wir beschließen aber den Nationalpark trotzdem wie geplant zu besuchen und morgen in Richtung Zagreb eine Werkstatt zu kontaktieren.
Wir kommen nachmittags am Parkplatz 2 an und machen uns ganz gespannt zu den ersten kleineren Seen und Wasserfällen auf den Weg. Türkisblau, eigentlich wunderschön inmitten der üppigen grünen Vegetation.
Wieder sind wir aber Teil von Menschenmassen, obwohl wir uns bereits entgegen dem Hauptstrom bewegen. Speziell steht eine unendliche Menschenschlange an Schiffsanlegestelle 2 in Richtung Anlegestelle 3 oder 1.
Wir können uns nur schwer vorstellen, wie lange man da warten muss. Die Bootsfahrt ist für heute gestrichen.
Auch auf den Holzstegen steht man sich hier oft im Weg. Rücksichtnahme - Fremdwort. Viele Fotoshootings inkl. Posing, teilweise Selfies mit Verlängerungsstab.
Wie in Zadar bekommen wir den Eindruck, dass viele Amateurmodels unterwegs sind.
Erst nach 30 Minuten reißt der Menschenstrom langsam ab.
Wir empfehlen den Park ganz früh zu besuchen, bevor die Massen erscheinen. Nach drei Stunden kehren wir zum PKW zurück und nebeln wieder alles hinter uns ein - aber der Wagen fährt noch.
Eine nette Unterkunft finden wir ca. 10 km außerhalb - weitere 8km bis zum nächsten guten Restaurant. Gefülltes Hacksteak.
Am zweiten Tag im Nationalpark, starten wir früh morgens am Parkplatz 1. Uns überrascht gleich der erste tolle Blick auf die großen Wasserfälle. Wer nur wenig Zeit hat, findet hier die beste Sicht. Der Schatz im Silbersee.
Nach einer Bootsfahrt umrunden wir den Kozjaksee auf einem eher naturbelassenen Pfad meist entlang seines Ufers. Zum Schluss gelangen wir wieder zu kleineren türkisen Wassern, die terrassenartig angeordnet sind. Wir bewundern die
Kaskaden und treffen heute (das Wetter ist wolkiger) auf wesentlich weniger Menschen.
Fazit: Einmalige Seen/Wasserfälle in toller grüner Umrahmung. Besser zeitig im Park eintreffen und Wege beschreiten, die abseits liegen, wenn man wirklich wandern und die Natur etwas genießen möchte.

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Dem Ingenieur ...

Wieder springt der Combo schlecht an. An der nächsten Zapfsäule füllen wir nicht ganz ohne Hintergedanken den Dieselstand auf und siehe da: Der Motor läuft wieder runder! Ich (Knut) hätte schwören können Diesel getankt zu haben. Der Ingenieur und Malheur.
Scheinbar habe ich den falschen Hahn erwischt und dem Combo Benzin einverleibt.
Je öfter wir nachtanken, umso elastischer reagiert der Motor wieder.
Alles gut.

Danke, dass du 60% Benzin verkraftet hast!

Wir vertrauen dem Combo.

Zagreb-Hauptstadtfeeling

Am Abend erreichen wir Zagreb und kommen im Jägerhorn unter. Kofferschleppen bis in die Fußgängerzone kann schweißtreibend sein.
Nach einem Abendessen folgt Flanieren durch die Gassen. Man sitzt hier gerne abends schick gekleidet in Straßencafes oder in Bars. Besonders die Damenwelt ist schwer gestylt. Sehr professionelle Kellner überall.
Es reicht an städtischen und urbanen Eindrücken. Wir suchen mehr Natur, Ferne oder Ländliches.

Osijek - Nationalpark Kopacki Rit- Slawonien

Am östlichen Ende von Kroatien wartet schon Osijek mit einem tollen Nationalpark auf uns. Eher zufällig, wenn wir ehrlich sind. Die vielen Nester der Weißstörche auf den Leitungsmasten weisen auf die wasserreiche Gegend hin.
Die Stadt Osijek war im Serbisch-Kroatischen Kriegsgeschehen schwer umkämpft. Einschusslöcher in alten Fassaden zeugen noch heute davon. Krasse Momente. Häuserkrieg vor rund 20 Jahren - eigentlich unvorstellbar.
Nach einer Nacht und dem Spaziergang im alten Teil Osijeks und einem leckerem Essen, fahren wir zum NP Kopacki Rit und machen einen ersten Schnupperrundgang. Unzählige Frösche, auch Ringelnattern kreuzen unseren Weg und natürlich Federvieh.
Wir wollen gerne mehr sehen und organisieren für den nächsten Morgen eine Tour, erst mit dem Boot, danach mit einem alten Lada Niva per "Gamedrive". Wir erkunden das Schwemmland zwischen Drau und Donau, eines der größten
innländischen Schwemmgebiete Europas und natürlich ein Mückenparadies, mit besonders aggressiven Arten. Doch wir bleiben relativ verschont.
Erinnerungen an Borneo, das Pantanal oder den Amazonas. Wir sehen: Störche, viele Weißschwanz-Seeadler, Zwergdommeln, Purpurreiher, Silber- und Seidenreiher, große und kleine Kormorane, Taucher und vieles mehr..
Außerdem schießt der blaumetallisch glänzende Blitz eines Eisvogels mehrmals quer über den Wasserlauf.

Comorane

Löffler und Schwarzstörche werden von uns leider nicht gesichtet

Unsere Bleibe ist der Hammer. Ein skurriles Apartment (Hirschgeweihsessel, viele alte Möbel) mit viel Krimskram laden zum Stöbern ein.
Wir kommen mit der Familie und den Angestellten in Kontakt. Interessante Gespräche über den Krieg und vergangene Zeiten in Deutsch, Englisch, Ungarisch und Kroatisch. Spannend. Die Köchin serviert Wels in Paprika-Tomatensoße.
Sie waschen auch ein paar unserer Klamotten. Sehr nett.
Einblicke in echtes Landleben. Tolles, altes ehemaliges Fischerdorf. Geniales Frühstück mit hausgeschlachteter Wurst und leckeren Fruchtmarmeladen.

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